Bill Lloyd Ursprüglicher Text von Jim Mock Neugeschrieben von Robert Drehmel Übersetzt von Elektronische Post (E-Mail) Terminologie E-Mail Terminologie Das Akronym MTA steht für Mail Transfer Agent was übersetzt Mailübertragungs-Agent bedeutet. Während die Bezeichnung Server-Dämon die Komponente eines MTA benennt, die für eingehende Verbindungen zuständig ist, wird mit dem Begriff Mailer öfters die Komponente des MTA bezeichnet, die E-Mails versendet. Übersicht E-Mail elektronische Post Elektronische Post, besser bekannt als E-Mail, ist eine der am weit verbreitetsten Formen der Kommunikation heutzutage. Dieses Kapitel bietet eine grundlegende Einführung in das Betreiben eines E-Mail-Servers unter &os;. Ebenfalls wird der Versand und Empfang von E-Mails unter &os; behandelt. Das Kapitel ist jedoch keine komplette Referenz und es werden viele wichtige Überlegungen außer Acht gelassen. Wenn Sie das Thema detaillierter betrachten möchten, werden Sie bei einem der exzellenten Bücher fündig, die in aufgelistet sind. Dieses Kapitel behandelt die folgenden Punkte: Welche Software-Komponenten beim Senden und Empfangen von elektronischer Post involviert sind. Wo sich grundlegende sendmail Konfigurationsdateien in FreeBSD befinden. Den Unterschied zwischen entfernten und lokalen Postfächern. Wie man Versender von Massennachrichten daran hindern kann, Ihren E-Mail-Server illegalerweise als Weiterleitung zu verwenden. Wie man den Standard-Mailer des Systems, sendmail, ersetzt. Wie man oft auftretende E-Mail-Server Probleme behebt. Wie E-Mails mit UUCP verschickt werden. Wie E-Mails über einen Relay verschickt werden. Wie E-Mails über eine Einwahlverbindung gehandhabt werden. Wie Sie die SMTP-Authentifizierung einrichten. Den Empfang und den Versand von E-Mails mithilfe von Programmen wie mutt. Wie E-Mails von einem entfernten Server mit POP oder IMAP abgeholt werden. Wie eingehende E-Mail automatisch gefiltert wird. Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie: Ihre Netzwerk-Verbindung richtig einrichten. (). Die DNS-Information für Ihren E-Mail-Server einstellen (). Wissen, wie man zusätzliche Dritthersteller-Software installiert (). Elektronische Post benutzen POP IMAP DNS Fünf größere Teile sind am E-Mail-Austausch beteiligt: Das Benutzerprogramm, der Server-Dämon, DNS, ein entferntes oder lokales Postfach und natürlich der E-Mail-Server selbst. Das Benutzerprogramm Das beinhaltet Kommandozeilenprogramme wie mutt, pine, elm, mail und Programme mit grafischer Benutzeroberfläche, wie balsa und xfmail um einige zu nennen, und aufwändigere, wie WWW-Browser. Diese Programme geben die E-Mail-Transaktionen an den lokalen E-Mail-Server, weiter, entweder über einen der verfügbaren Server-Dämonen oder eine TCP-Verbindung. E-Mail-Server Dämon E-Mail-Server Dämonen sendmail E-Mail-Server Dämonen postfix E-Mail-Server Dämonen qmail E-Mail-Server Dämonen exim &os; enthält standardmäßig sendmail; es lassen sich aber auch andere E-Mail-Server Dämonen betreiben, beispielsweise exim, postfix oder qmail. Der Server-Dämon hat üblicherweise zwei Funktionen: Er kümmert sich um das Empfangen von eingehenden E-Mails und stellt ausgehende E-Mails zu. Es ist nicht Aufgabe des Dämons, E-Mails über POP oder IMAP bereit zu stellen, noch Zugriffe auf das lokale Postfach mbox oder Verzeichnisse mit Postfächern zu gewähren. Dafür benötigen Sie einen zusätzlichen Dämon. Alte Versionen von sendmail enthalten schwerwiegende Sicherheitslöcher, die einem Angreifer Zugriff auf Ihren Rechner verschaffen können. Um Sicherheitsprobleme zu umgehen, sollten Sie eine aktuelle sendmail-Version benutzen. Sie können auch einen anderen MTA aus der &os; Ports-Collection benutzen. E-Mail und DNS Das Domain Name System (DNS) und sein Dämon named spielen eine große Rolle in der Auslieferung von E-Mails. Um E-Mails auszuliefern, fragt der Mail-Server-Dämon im DNS den Rechner ab, der E-Mails für das Zielsystem entgegennimmt. Der gleiche Vorgang läuft ab, wenn eine E-Mail von einem entfernten Server auf Ihrem Mail-Server zugestellt wird. MX-Eintrag Im DNS werden Rechnernamen auf IP-Adressen abgebildet. Daneben werden spezielle Informationen für das Mail-System gespeichert, die MX-Einträge (MX record) genannt werden. Der MX-Eintrag (von Mail eXchanger) gibt an, welcher Rechner oder welche Rechner E-Mails für eine Domain annehmen. Existiert kein MX-Record für einen Rechner oder dessen Domain, werden E-Mails direkt an den Rechner zugestellt, vorausgesetzt der Rechner besitzt einen A-Eintrag, der den Rechnernamen auf seine IP-Adresse abbildet. Mit dem Kommando &man.host.1; können Sie die MX-Einträge für eine Domain abfragen: &prompt.user; host -t mx FreeBSD.org FreeBSD.org mail is handled (pri=10) by mx1.FreeBSD.org E-Mails empfangen E-Mail empfangen Der E-Mail-Server empfängt alle E-Mails für Ihre Domäne. Er speichert die E-Mails entweder im mbox-Format (die Vorgabe) oder im Maildir-Format. Die E-Mails können lokal mit Programmen wie &man.mail.1; oder mutt gelesen werden. Mithilfe von Protokollen wie POP oder IMAP können die E-Mails auch von entfernten Rechnern gelesen werden. Wenn Sie die E-Mails direkt auf dem E-Mail-Server lesen möchten, wird kein POP- oder IMAP-Server gebraucht. Auf entfernte Postfächer mit <acronym>POP</acronym> und <acronym>IMAP</acronym> zugreifen POP IMAP Wenn Sie auf entfernte Postfächer zugreifen wollen, benötigen Sie den Zugang zu einem POP- oder IMAP-Server. Beide Protokolle bieten einen einfachen Zugriff auf entfernte Postfächer. IMAP besitzt allerdings einige Vorteile, unter anderem: IMAP kann sowohl Nachrichten auf einem entfernten Server speichern als auch von dort abholen. IMAP unterstützt gleichzeitig ablaufende Aktualisierungen. Da es nicht gleich die komplette Nachricht herunterlädt, ist IMAP über langsame Verbindungen sehr nützlich. Weiterhin können E-Mails auf dem Server durchsucht werden, was den Datenverkehr zwischen Clients und dem Server minimiert. Wenn Sie einen POP- oder IMAP-Server installieren wollen, gehen Sie nach den folgenden Schritten vor: Wählen Sie einen IMAP- oder POP-Server aus, der Ihre Anforderungen erfüllt. Die nachstehenden Server sind sehr bekannt: qpopper teapop imap-uw courier-imap Installieren Sie den ausgewählten POP- oder IMAP-Daemon aus der Ports-Collection. Wenn erforderlich, passen Sie die Datei /etc/inetd.conf an, um den POP- oder IMAP-Server zu starten. Beachten Sie, dass sowohl POP als auch IMAP Daten, wie den Benutzernamen und das Passwort, im Klartext übertragen. Wenn Sie die mit diesen Protokollen übertragenen Daten schützen wollen, können Sie SSH-Tunnel (siehe ) verwenden. Auf lokale Postfächer zugreifen Auf Postfächer können Sie lokal mithilfe spezieller Benutzerprogramme, die Mail-User-Agents (MUAs) genannt werden, zugreifen. Beispiele für solche Programme sind mutt oder &man.mail.1;. Der E-Mail-Server E-Mail-Server E-Mail-Server wird der Rechner genannt, welcher für die Zustellung und das Empfangen von E-Mails auf Ihrem Rechner oder vielleicht Ihrem Netzwerk zuständig ist. Christopher Shumway Beigesteuert von <application>sendmail</application>-Konfiguration sendmail &man.sendmail.8; ist das standardmäßig in FreeBSD installierte Mailübertragungsprogramm (MTA). Die Aufgabe von sendmail ist es, E-Mails von E-Mail-Benutzerprogrammen (MUA) anzunehmen und diese zu den entsprechenden Mailern zu liefern, die in der Konfigurationsdatei definiert sind. sendmail kann auch Netzwerkverbindungen annehmen und E-Mails zu lokalen Mailboxen Mailbox = Post- beziehungsweise Briefkasten oder anderen Programmen liefern. sendmail benutzt folgende Konfigurationsdateien: /etc/mail/access /etc/mail/aliases /etc/mail/local-host-names /etc/mail/mailer.conf /etc/mail/mailertable /etc/mail/sendmail.cf /etc/mail/virtusertable Dateiname Funktion /etc/mail/access Datenbank, in der Zugriffsrechte auf sendmail verwaltet werden /etc/mail/aliases Mailbox Aliase /etc/mail/local-host-names Liste der Rechner für die sendmail E-Mails akzeptiert /etc/mail/mailer.conf Mailer Programmkonfiguration /etc/mail/mailertable Mailer Versand-Zuordnungstabelle /etc/mail/sendmail.cf Hauptkonfigurationsdatei für sendmail /etc/mail/virtusertable Virtuelle Benutzer und Domänen-Tabellen <filename>/etc/mail/access</filename> Die Zugriffsdatenbank bestimmt, welche(r) Rechner oder IP-Adresse(n) Zugriff auf den lokalen E-Mail-Server haben und welche Art von Zugriff ihnen gestattet wird. Rechner können als , oder eingetragen oder einfach an sendmails Fehlerbehandlungsroutine mit einem angegebenen Mailer-Fehler übergeben werden. Rechner, die als eingetragen sind, was die Grundeinstellung ist, sind berechtigt E-Mails zu diesem Rechner zu schicken, solange die endgültige Zieladresse der lokale Rechner ist. Verbindungen von Rechnern, die als aufgelistet sind, werden abgelehnt. Rechnern mit gesetzter -Option für ihren Rechnernamen wird erlaubt Post für jede Zieladresse durch diesen Mail-Server zu senden. Konfigurieren der <application>sendmail</application> Zugriffsdatenbank cyberspammer.com 550 We don't accept mail from spammers FREE.STEALTH.MAILER@ 550 We don't accept mail from spammers another.source.of.spam REJECT okay.cyberspammer.com OK 128.32 RELAY In diesem Beispiel haben wir fünf Einträge. E-Mail-Versender, die mit der linken Spalte der Tabelle übereinstimmen, sind betroffen von der Aktion in der rechten Spalte. Die ersten beiden Beispiele übergeben einen Fehlercode an sendmails Fehlerbehandlungsroutine. Die Nachricht wird an den entfernten Rechner gesendet, wenn eine Nachricht mit der linken Spalte der Tabelle übereinstimmt. Der nächste Eintrag lehnt Post von einem bestimmten Rechner des Internets ab (another.source.of.spam). Der nächste Eintrag akzeptiert E-Mail-Verbindungen des Rechners okay.cyberspammer.com, der exakter angegeben wurde als cyberspammer.com in der Zeile darüber. Genauere Übereinstimmungen haben den Vorrang vor weniger genauen. Der letzte Eintrag erlaubt die Weiterleitung von elektronischer Post von Rechnern mit einer IP-Adresse die mit 128.32 beginnt. Diese Rechner würden E-Mails durch diesen E-Mail-Server senden können, die für andere E-Mail-Server bestimmt sind. Wenn diese Datei geändert wird, müssen Sie make in /etc/mail ausführen um die Datenbank zu aktualisieren. <filename>/etc/mail/aliases</filename> Die Alias-Datenbank enthält eine Liste der virtuellen Mailboxen, die in andere Benutzer, Dateien, Programme oder andere Aliase expandiert werden. Hier sind ein paar Beispiele, die in /etc/mail/aliases benutzt werden können: E-Mail Aliases root: localuser ftp-bugs: joe,eric,paul bit.bucket: /dev/null procmail: "|/usr/local/bin/procmail" Das Dateiformat ist simpel; Der Name der Mailbox auf der linken Seite des Doppelpunkts wird mit den Zielen auf der rechten Seite ersetzt. Das erste Beispiel ersetzt die Mailbox root mit der Mailbox localuser, die dann wieder in der Alias-Datenbank gesucht wird. Wird kein passender Eintrag gefunden, wird die Nachricht zum lokalen Benutzer localuser geliefert. Das nächste Beispiel zeigt eine E-Mail-Verteilerliste. E-Mails an die Mailbox ftp-bugs werden zu den drei lokalen Mailboxen joe, eric und paul gesendet. Eine lokale Mailbox kann auch als user@example.com angegeben werden. Das nächste Beispiel zeigt das Schreiben von E-Mails in eine Datei, in diesem Fall /dev/null. Das letzte Beispiel verdeutlicht das Senden von E-Mails an ein Programm, in diesem Fall wird die Nachricht in die Standardeingabe von /usr/local/bin/procmail mittels einer UNIX Pipe geschrieben. Wenn diese Datei geändert wird, müssen Sie make in /etc/mail ausführen um die Änderungen in die Datenbank zu übernehmen. <filename>/etc/mail/local-host-names</filename> Das ist die Liste der Rechnernamen, die &man.sendmail.8; als lokalen Rechnernamen akzeptiert. Setzen Sie alle Domänen oder Rechner, für die sendmail Mail empfangen soll, in diese Datei. Wenn dieser Mail-Server zum Beispiel E-Mails für die Domäne example.com und den Rechner mail.example.com annehmen soll, könnte seine local-host-names Datei so aussehen: example.com mail.example.com Wird diese Datei geändert, muss &man.sendmail.8; neu gestartet werden, damit es die Neuerungen einliest. <filename>/etc/mail/sendmail.cf</filename> Die Hauptkonfigurations-Datei von sendmail (sendmail.cf) kontrolliert das allgemeine Verhalten von sendmail, einschließlich allem vom Umschreiben von E-Mail Adressen bis hin zum Übertragen von Ablehnungsnachrichten an entfernte E-Mail-Server. Mit solch einer mannigfaltigen Rolle ist die Konfigurationsdatei natürlich ziemlich komplex und ihre Einzelheiten können in diesem Kapitel nicht besprochen werden. Glücklicherweise muss diese Datei selten für Standard E-Mail-Server geändert werden. Die sendmail Hauptkonfigurationsdatei kann mit &man.m4.1; Makros erstellt werden, die Eigenschaften und Verhalten von sendmail definieren. Einige der Details finden Sie in /usr/src/contrib/sendmail/cf/README. Wenn Änderungen an dieser Datei vorgenommen werden, muss sendmail neu gestartet werden, damit die Änderungen Wirkung zeigen. <filename>/etc/mail/virtusertable</filename> Die Datei virtusertable ordnet Adressen für virtuelle Domänen und Mailboxen reellen Mailboxen zu. Diese Mailboxen können lokal, auf entfernten Systemen, Aliase in /etc/mail/aliases oder eine Datei sein. Beispiel einer virtuellen Domänen Zuordnung root@example.com root postmaster@example.com postmaster@noc.example.net @example.com joe In dem obigen Beispiel haben wir einen Eintrag für die Domäne example.com. Diese Datei wird nach dem ersten übereinstimmenden Eintrag durchsucht. Die erste Zeile ordnet root@example.com der lokalen Mailbox root zu. Der nächste Eintrag ordnet postmaster@example.com der Mailbox postmaster auf dem Rechner noc.example.net zu. Zuletzt, wenn keine Übereinstimmung von example.com gefunden wurde, wird der letzte Eintrag verglichen, der mit jeder Mail-Nachricht übereinstimmt, die an jemanden bei example.com adressiert wurde. Diese werden der lokalen Mailbox joe zugeordnet. Andrew Boothman Geschrieben von Gregory Neil Shapiro Informationen entnommen aus E-Mails geschrieben von Wechseln des Mailübertragungs-Agenten E-Mail MTA, wechseln Wie bereits erwähnt, ist bei FreeBSD sendmail schon als Ihr Mailübertragungs-Agent installiert. Deswegen ist es standardmäßig für Ihre aus- und eingehenden E-Mails verantwortlich. Jedoch wollen einige Systemadministratoren den MTA ihres Systems wechseln, was eine Reihe von Gründen haben kann. Diese Gründe reichen von einfach einen anderen MTA ausprobieren wollen bis hin dazu eine bestimmte Besonderheit zu benötigen oder ein Paket, welches auf einen anderen Mailer angewiesen ist. Glücklicherweise macht FreeBSD das Wechseln einfach, egal aus welchem Grund. Installieren eines neuen MTA Sie haben eine große Auswahl an verfügbaren MTA-Programmen. Ein guter Startpunkt ist die FreeBSD-Ports-Sammlung, wo Sie viele finden werden. Selbstverständlich steht es Ihnen frei, jeden MTA von überall her zu verwenden, solange Sie ihn unter FreeBSD zum Laufen bekommen. Fangen Sie an, indem Sie Ihren neuen MTA installieren. Sobald er installiert ist, gibt er Ihnen die Chance zu entscheiden ob er wirklich Ihren Bedürfnissen genügt. Zusätzlich gibt er Ihnen die Möglichkeit die neue Software zu konfigurieren, bevor sie den Job von sendmail übernimmt. Dabei sollten Sie sicherstellen, dass beim Installieren der neuen Software keine Versuche unternommen werden, System-Programme wie /usr/bin/sendmail zu überschreiben. Ansonsten wurde Ihre neue E-Mail-Software in den Dienst gestellt, bevor Sie sie konfiguriert haben. Für Informationen über die Konfiguration des von Ihnen gewählten MTAs sehen Sie bitte in der dazugehörigen Dokumentation nach. Ausschalten von <application>sendmail</application> Die Prozedur des Startens von sendmail hat sich zwischen 4.5-RELEASE und 4.6-RELEASE signifikant verändert. Daher beinhaltet auch die Prozedur des Abschaltens subtile Unterschiede. FreeBSD 4.5-STABLE vor dem 4.4.2002 (inklusive 4.5-RELEASE und frühere Versionen) Schreiben Sie sendmail_enable="NO" in /etc/rc.conf. Das schaltet die Verarbeitung eingehender E-Mails durch sendmail ab. Aber bis /etc/mail/mailer.conf nicht geändert ist, wird sendmail weiterhin zum Senden von E-Mails verwendet. FreeBSD 4.5-STABLE nach dem 4.4.2002 (inklusive 4.6-RELEASE und spätere Versionen) Um sendmail komplett abzuschalten, müssen Sie sendmail_enable="NONE" in Ihre /etc/rc.conf schreiben. Wenn Sie sendmails Dienst für ausgehende E-Mails auf diesem Weg abschalten, ist es wichtig, dass Sie es mit einem voll funktionsfähigen alternativen E-Mail-Zustellungssystem ersetzen. Wenn Sie wählen das nicht zu tun, werden System-Funktionen wie &man.periodic.8; nicht fähig sein, Ihre Ergebnisse per E-Mail zuzustellen, wie sie es normalerweise erwarten. Viele Teile Ihres Systems können erwarten, ein funktionierendes sendmail-kompatibles System zu haben. Wenn Anwendungen weiterhin versuchen mit sendmails Programmdateien E-Mails zu verschicken, nachdem Sie sie abgeschaltet haben, könnten E-Mails in einer inaktiven sendmail-Warteschlange landen, und niemals geliefert werden. Wenn Sie nur sendmails Dienst für eingehende E-Mail abschalten möchten, sollten Sie sendmail_enable="NO" in /etc/rc.conf setzen. Mehr Informationen zu sendmails Start-Optionen sind vorhanden auf der &man.rc.sendmail.8; Manual Page. Starten Ihres neuen MTA beim Hochfahren des Systems Abhängig davon, welche FreeBSD-Version Sie verwenden, haben Sie die Wahl zwischen zwei Methoden, um Ihren neuen MTA beim Hochfahren des System zu starten. FreeBSD 4.5-STABLE vor dem 11.4.2002 (inklusive 4.5-RELEASE und frühere Versionen Fügen Sie ein Skript zu /usr/local/etc/rc.d, dessen Dateiname mit .sh endet und von root ausführbar ist. Das Skript sollte start und stop Parameter annehmen. Beim Hochfahren des Systems werden die System-Skripte den Befehl /usr/local/etc/rc.d/supermailer.sh start ausführen, den Sie auch manuell zum Starten des Dienstes verwenden können. Beim Herunterfahren des Systems werden die System-Skripte die stop Option einsetzen, also den Befehl /usr/local/etc/rc.d/supermailer.sh stop ausführen, der ebenso manuell von Ihnen zum Stoppen des Dienstes während das System läuft, verwendet werden kann. FreeBSD 4.5-STABLE nach dem 11.4.2000 (inklusive 4.6-RELEASE und spätere Versionen) Für neuere FreeBSD-Versionen, können Sie die oben dargestellte Möglichkeit verwenden, oder Sie setzen mta_start_script="filename" in /etc/rc.conf, wobei filename den Namen des Skripts darstellt, das beim Hochfahren des Systems ausgeführt wird, um Ihren MTA zu starten. Ersetzen von <application>sendmail</application> als Standard-Mailer des Systems Das Programm sendmail ist so allgegenwärtig als Standard-Software auf &unix; Systemen, dass einige Programme einfach annehmen es sei bereits installiert und konfiguriert. Aus diesem Grund stellen viele alternative MTAs ihre eigenen kompatiblen Implementierung der sendmail Kommandozeilen-Schnittstelle zur Verfügung. Das vereinfacht ihre Verwendung als drop-in Ersatz für sendmail. Folglich werden Sie, wenn Sie einen alternativen Mailer benutzen, sicherstellen müssen, dass ein Programm, das versucht sendmails Standard-Dateien wie /usr/bin/sendmail auszuführen, stattdessen Ihr gewähltes Mailübertragungsprogramm ausführt. Zum Glück stellt FreeBSD das &man.mailwrapper.8;-System zur Verfügung, das diese Arbeit für Sie erledigt. Wenn sendmail arbeitet wie es installiert wurde, werden Sie in /etc/mail/mailer.conf etwas wie das Folgende vorfinden: sendmail /usr/libexec/sendmail/sendmail send-mail /usr/libexec/sendmail/sendmail mailq /usr/libexec/sendmail/sendmail newaliases /usr/libexec/sendmail/sendmail hoststat /usr/libexec/sendmail/sendmail purgestat /usr/libexec/sendmail/sendmail Das bedeutet, dass wenn eines der gewöhnlichen Kommandos (wie zum Beispiel /usr/bin/sendmail selbst) ausgeführt wird, das System tatsächlich eine Kopie des mailwrapper mit dem Namen sendmail startet, die mailer.conf überprüft und /usr/libexec/sendmail/sendmail ausführt. Mit diesem System lassen sich die Programme, die für die sendmail-Funktionen gestartet werden, leicht ändern. Daher könnten Sie, wenn Sie wollten, dass /usr/local/supermailer/bin/sendmail-compat anstelle von sendmail ausgeführt wird, /etc/mailer.conf wie folgt abändern: sendmail /usr/local/supermailer/bin/sendmail-compat send-mail /usr/local/supermailer/bin/sendmail-compat mailq /usr/local/supermailer/bin/mailq-compat newaliases /usr/local/supermailer/bin/newaliases-compat hoststat /usr/local/supermailer/bin/hoststat-compat purgestat /usr/local/supermailer/bin/purgestat-compat Fertigstellen Sobald Sie alles Ihren Wünschen entsprechend konfiguriert haben, sollten Sie entweder die sendmail Prozesse beenden, die Sie nicht mehr benötigen, und die zu Ihrer neuen Software zugehörigen Prozesse starten, oder einfach das System neustarten. Das Neustarten des Systems gibt Ihnen auch die Gelegenheit sicherzustellen, dass Sie Ihr System korrekt konfiguriert haben, um Ihren neuen MTA automatisch beim Hochfahren zu starten. Fehlerbehebung Hier finden sich ein paar häufig gestellte Fragen und ihre Antworten, die von der FAQ übernommen wurden. Warum muss ich einen FQDN (fully-qualified domain name/ voll ausgeschriebenen Domänennamen) für meine Rechner verwenden? Vielleicht liegen die Rechner in einer unterschiedlichen Domäne; zum Beispiel, wenn Sie sich in foo.bar.edu befinden, und einen Rechner namens mumble in der bar.edu Domäne erreichen wollen, müssen Sie ihn mit dem voll ausgeschriebenen Domänennamen mumble.bar.edu kontaktieren, anstatt bloß mit mumble. Traditionell wurde das von dem BSD BIND Resolver erlaubt. Wie auch immer, die aktuelle Version von BIND, die mit FreeBSD ausgeliefert wird, bietet keine Standardabkürzungen für nicht komplett angegebene Domänennamen außerhalb der Domäne, in der Sie sich befinden. Daher muss ein nicht-qualifizierter Rechner mumble entweder als mumble.foo.bar.edu gefunden werden, oder er wird in der root Domäne gesucht. Damit unterscheidet es sich von vorherigem Verhalten, bei dem die Suche über mumble.bar.edu und mumble.edu lief. Schauen Sie sich RFC 1535 an, wenn Sie wissen möchten, warum das als schlecht und sogar als Sicherheitsloch angesehen wurde. Um das zu umgehen, können Sie die Linie search foo.bar.edu bar.edu anstatt der vorherigen domain foo.bar.edu in Ihre /etc/resolv.conf einsetzen. Aber stellen Sie sicher, dass die Suchordnung nicht die Begrenzung von lokaler und öffentlicher Administration, wie RFC 1535 sie nennt, überschreitet. MX-Eintrag Warum meldet Sendmail mail loops back to myself? Dies wird in der Sendmail-FAQ wie folgt beantwortet: Ich erhalte folgende Fehlermeldungen: 553 MX list for domain.net points back to relay.domain.net 554 <user@domain.net>... Local configuration error Wie kann ich dieses Problem lösen? Sie haben durch die Benutzung eines MX-Eintrags eingestellt, dass Mail für die Domäne (z.B. domain.net) an einen speziellen Host (in diesem Fall relay.domain.net) weitergeleitet wird, aber der Relay-Host erkennt sich selbst nicht als domain.net. Fügen Sie domain.net in /etc/mail/local-host-names [die Datei hieß vor der Version 8.10 /etc/sendmail.cw] (falls Sie FEATURE(use_cw_file) benutzen) oder "Cw domain.net" in /etc/mail/sendmail.cf ein. Die aktuelle Version der Sendmail-FAQ wird nicht mehr mit dem Sendmail-Release verwaltet. Sie wird jedoch regelmäßig nach comp.mail.sendmail, comp.mail.misc, comp.mail.smail, comp.answers und news.answers gepostet. Sie können auch eine Kopie per E-Mail bekommen, indem Sie eine Mail mit dem Inhalt send usenet/news.answers/mail/sendmail-faq an mail-server@rtfm.mit.edu schicken. PPP Wie kann ich einen E-Mail-Server auf einem Anwahl-PPP Rechner betreiben? Sie wollen einen FreeBSD-Rechner in einem LAN an das Internet anbinden. Der FreeBSD-Rechner wird ein E-Mail Gateway für das LAN. Die PPP-Verbindung ist keine Standleitung. MX-Eintrag Es gibt mindestens zwei Wege um dies zu tun. Einer davon ist UUCP zu verwenden. Ein anderer Weg ist, von einem immer mit dem Internet verbundenen Server einen sekundären MX-Dienst für Ihre Domäne zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wenn die Domäne Ihrer Firma example.com ist, und Ihr Internet-Dienstanbieter example.net so eingestellt hat, dass er Ihrer Domäne einen sekundären MX-Dienst zur Verfügung stellt: example.com. MX 10 bigco.com. MX 20 example.net. Nur ein Rechner sollte als Endempfänger angegeben sein (fügen Sie Cw example.com zu /etc/sendmail.cf auf example.com). Wenn das sendmail des Versenders versucht, die E-Mail zuzustellen, wird es versuchen, Sie über die Modem-Verbindung (example.com) zu erreichen. Wahrscheinlich wird es keine Verbindung zustande bringen können, da Sie nicht eingewählt sind. sendmail wird die E-Mail automatisch zu der sekundären MX-Stelle geliefert, zu Ihrem Internet-Provider (example.net). Die sekundäre MX-Stelle wird periodisch versuchen versuchen eine Verbindung zu Ihnen aufzubauen, um die E-Mail zu der primären MX-Stelle (example.com zu liefern. Eventuell wollen Sie etwas wie dies als Login-Skript: #!/bin/sh # Put me in /usr/local/bin/pppmyisp ( sleep 60 ; /usr/sbin/sendmail -q ) & /usr/sbin/ppp -direct pppmyisp Wenn Sie ein separates Login-Skript für einen Benutzer erstellen wollen, könnten Sie stattdessen sendmail -qRexample.com in dem oben gezeigten Skript verwenden. Das erzwingt die sofortige Verarbeitung der E-Mails in Ihrer Warteschlange für example.com Eine weitere Verfeinerung der Situation ist wie folgt: Die Nachricht wurde der &a.isp; entnommen. > wir stellen einem Kunden den sekundären MX zur Verfügung. > Der Kunde verbindet sich mit unseren Diensten mehrmals am Tag > automatisch um die E-Mails zu seinem primären MX zu holen > (wir wählen uns nicht bei ihm ein, wenn E-Mails für seine > Domäne eintreffen). Unser sendmail sendet den Inhalt der > E-Mail-Warteschlange alle 30 Minuten. Momentan muss er 30 Minuten > eingewählt bleiben um sicher zu sein, dass alle seine E-Mails > beim primären MX eingetroffen sind. > > Gibt es einen Befehl, der sendmail dazu bringt, alle E-Mails sofort > zu senden? Der Benutzer hat natürlich keine root-Rechte auf > unserer Maschine. In der privacy flags Sektion von sendmail.cf befindet sich die Definition Opgoaway,restrictqrun Entferne restrictqrun um nicht-root Benutzern zu erlauben, die Verarbeitung der Nachrichten-Warteschlangen zu starten. Möglicherweise willst du auch die MX neu sortieren. Wir sind der primäre MX für unsere Kunden mit diesen Wünschen und haben definiert: # Wenn wir der beste MX für einen Rechner sind, versuche es direkt # anstatt einen lokalen Konfigurationsfehler zu generieren. OwTrue Auf diesem Weg liefern Gegenstellen direkt zu dir, ohne die Kundenverbindung zu versuchen. Dann sendest du zu deinem Kunden. Das funktioniert nur für Rechner, du musst also deinen Kunden dazu bringen, ihre E-Mail Maschine customer.com zu nennen, sowie hostname.customer.com im DNS. Setze einfach einen A-Eintrag in den DNS für customer.com. Warum bekomme ich die Fehlermeldung Relaying Denied, wenn ich E-Mails von anderen Rechnern verschicke? In der standardmäßigen FreeBSD-Installation wird sendmail nur dazu konfiguriert, E-Mails von dem Rechner, auf dem es läuft, zu senden. Wenn zum Beispiel ein POP-Server installiert ist, können Benutzer ihre E-Mails von der Schule, von der Arbeit oder von anderen Orten überprüfen. Sie werden jedoch keine E-Mails von außen verschicken können. Typischerweise wird ein paar Sekunden nach dem Versuch eine E-Mail von MAILER-DAEMON mit einer 5.7 Relaying Denied Fehlermeldung versendet werden. Es sind mehrere Wege möglich, dies zu umgehen. Die geradlinigste Lösung ist die Adresse Ihres Internet-Dienstanbieters in die Datei für die Weiterleitungs-Domänen zu platzieren. Das lässt sich schnell erreichen mit: &prompt.root; echo "your.isp.example.com" > /etc/mail/relay-domains Nach Erstellen oder Editieren dieser Datei müssen Sie sendmail neu starten. Das funktioniert großartig wenn Sie ein Server-Administrator sind und E-Mails nicht lokal versenden, oder gerne ein Client/System mit grafischer Oberfläche auf einer anderen Maschine oder sogar über einen anderen Internet-Dienstanbieter verwenden wollen. Es ist auch sehr nützlich, wenn Sie nur ein oder zwei E-Mail Accounts eingerichtet haben. Soll eine größere Anzahl Adressen hinzugefügt werden, können Sie die Datei einfach in Ihrem favorisierten Editor öffnen und die Domänen anfügen, je eine pro Zeile: your.isp.example.com other.isp.example.net users-isp.example.org www.example.org Jetzt wird jede E-Mail, die durch Ihr System von einem der in diese Liste eingetragenen Rechner geschickt wurde, ihr Ziel erreichen (vorausgesetzt, der Benutzer hat einen Account auf Ihrem System). Dies ist ein sehr schöner Weg, um Benutzern das entfernte E-Mail Versenden von Ihrem System zu erlauben, ohne dem Massenversand (SPAM) die Tür zu öffnen. Weiterführende Themen Die folgenden Abschnitte behandeln kompliziertere Themen wie E-Mail-Konfiguration und das Einrichten von E-Mail für Ihre ganze Domäne. Grundlegende Konfiguration Mit der Software im Auslieferungszustand sollten Sie fähig sein, E-Mails an externe Rechner zu senden, solange Sie /etc/resolv.conf eingerichtet haben oder Ihren eigenen Name Server laufen lassen. Wenn Sie die E-Mails für Ihren Rechner zu einem anderen Rechner geliefert haben wollen, gibt es zwei Methoden: Betreiben Sie Ihren eigenen Name Server und haben Sie Ihre eigene Domäne, zum Beispiel FreeBSD.org. Lassen Sie sich E-Mails direkt zu Ihrem Rechner liefern. Dies geschieht indem E-Mails direkt zu dem aktuellen DNS Namen Ihrer Maschine geliefert werden. Zum Beispiel example.FreeBSD.org. Ungeachtet welche Methode Sie auswählen, um E-Mails direkt zu Ihrem Rechner geliefert zu bekommen, benötigen Sie eine permanente (statische) IP-Adresse (keine dynamische PPP-Anwahl). Wenn Sie sich hinter einer Firewall befinden, muss diese den SMTP-Verkehr an Sie weiterleiten. Wollen Sie E-Mails an Ihrem Rechner selbst empfangen, müssen Sie eines der folgenden Dinge sicherstellen: Vergewissern Sie sich, dass der MX-Eintrag in Ihrem DNS zu der IP-Adresse Ihres Rechners zeigt. Stellen Sie sicher, dass sich für Ihren Rechner kein MX-Eintrag im DNS befindet. Jede der erwähnten Konfigurationsmöglichkeiten erlaubt Ihnen, E-Mails direkt auf Ihrem Rechner zu empfangen. Versuchen Sie das: &prompt.root; hostname example.FreeBSD.org &prompt.root; host example.FreeBSD.org example.FreeBSD.org has address 204.216.27.XX Wenn Sie diese Ausgabe erhalten, sollten direkt an yourlogin@example.FreeBSD.org geschickte E-Mails ohne Probleme funktionieren. Sehen Sie stattdessen etwas wie dies: &prompt.root; host example.FreeBSD.org example.FreeBSD.org has address 204.216.27.XX example.FreeBSD.org mail is handled (pri=10) by hub.FreeBSD.org So wird jede an Ihren Rechner (example.FreeBSD.org) gesandte E-Mail auf hub unter dem gleichen Benutzernamen gesammelt anstatt direkt zu Ihrem Rechner geschickt zu werden. Die obige Information wird von Ihrem DNS-Server verwaltet. Der DNS-Eintrag, der die E-Mail Routen-Information enthält, ist der Mail eXchange Eintrag. Existiert kein MX-Eintrag, werden E-Mails direkt anhand der IP-Adresse geliefert. Der MX-Eintrag für freefall.FreeBSD.org sah einmal so aus: freefall MX 30 mail.crl.net freefall MX 40 agora.rdrop.com freefall MX 10 freefall.FreeBSD.org freefall MX 20 who.cdrom.com Wie Sie sehen können, hatte freefall viele MX-Einträge. Die kleinste MX-Nummer ist der Rechner, der die E-Mails letztendlich bekommt, wobei die anderen temporär E-Mails in Warteschlangen einreihen während freefall beschäftigt oder unerreichbar ist. Um besonders nützlich zu sein, sollten stellvertretende MX-Seiten nicht dieselben Internet-Verbindungen wie Ihre eigene verwenden. Für Ihren Internet-Dienstleister oder andere sollte es kein Problem darstellen, Ihnen diesen Dienst zur Verfügung zu stellen. E-Mails für Ihre Domäne Um einen E-Mail-Server (auch bekannt als Mail-Server) einzurichten, benötigen Sie eine Umlenkung jeglicher E-Mails zu Ihm, die an die verschiedenen Workstations gesendet werden. Im Grunde wollen Sie jede an Ihre Domäne gesendete E-Mail abfangen (in diesem Fall *.FreeBSD.org), damit Ihre Benutzer E-Mails mittels POP oder direkt auf dem Server überprüfen können. Am einfachsten ist es, wenn Accounts mit gleichen Benutzernamen auf beiden Maschinen existieren. Verwenden Sie &man.adduser.8;, um dies zu erreichen. Der E-Mail-Server, den Sie verwenden wollen, muss als für den E-Mail-Austausch zuständiger Rechner auf jeder Workstation im Netzwerk gekennzeichnet werden. Dies wird in der DNS-Konfiguration so ausgeführt: example.FreeBSD.org A 204.216.27.XX ; Workstation MX 10 hub.FreeBSD.org ; Mailhost Diese Einstellung wird E-Mail für die Workstations zu dem E-Mail-Server leiten, wo auch immer der A-Eintrag hinzeigt. Die E-Mails werden zum MX-Rechner gesandt. Sofern Sie nicht einen DNS-Server laufen haben, können Sie diese Einstellung nicht selbst vornehmen. Ist es Ihnen nicht möglich einen eigenen DNS-Server laufen zu lassen, reden Sie mit Ihren Internet-Dienstleister oder wer auch immer Ihre DNS-Verwaltung übernimmt. Wenn Sie ein virtuelles E-Mail System anbieten, werden die folgenden Informationen nützlich sein. Für ein Beispiel nehmen wir an, Sie haben einen Kunden mit einer eigenen Domäne, in diesem Fall customer1.org und Sie wollen jegliche E-Mails für customer1.org zu Ihrem E-Mail-Server gesendet haben, der mail.myhost.com heißt. Der Eintrag in Ihrem DNS sollte wie folgender aussehen: customer1.org MX 10 mail.myhost.com Sie benötigen keinen A-Eintrag, wenn Sie für die Domain nur E-Mails verwalten wollen. Bedenken Sie, dass das Pingen von customer1.org nicht möglich ist, solange kein A-Eintrag für diese Domäne existiert. Jetzt müssen Sie nur noch sendmail auf Ihrem Mailrechner mitteilen, für welche Domänen und/oder Rechnernamen es Mails akzeptieren soll. Es gibt einige Wege wie dies geschehen kann. Die Folgenden funktionieren alle gleichermaßen: Fügen Sie die Rechnernamen zu Ihrer /etc/sendmail.cw Datei hinzu, wenn Sie FEATURE(use_cw_file) verwenden. Ab sendmail 8.10 heißt diese Datei /etc/mail/local-host-names. Tragen Sie eine Zeile mit dem Inhalt Cwyour.host.com in Ihre /etc/sendmail.cf Datei (beziehungsweise /etc/mail/sendmail.cf ab sendmail 8.10) ein. SMTP über UUCP Die sendmail-Konfigurationsdatei, die mit FreeBSD ausgeliefert wird, ist für Systeme geeignet, die direkt ans Internet angeschlossen sind. Systeme, die ihre E-Mails per UUCP austauschen wollen, müssen eine andere Konfigurationsdatei installieren. Die manuelle Bearbeitung von /etc/mail/sendmail.cf ist nur etwas für Puristen. Sendmail Version 8 bietet die neue Möglichkeit der Generierung von Konfigurationsdateien über eine Vorverarbeitung mit &man.m4.1;, wobei die tatsächliche, händische Konfiguration auf einer höheren Abstraktionsstufe stattfindet. Sie sollten die Konfigurationsdateien unter /usr/src/usr.sbin/sendmail/cf benutzen. Für den Fall, dass Sie Ihr System nicht mit dem kompletten Quellcode installiert haben, wurden die nötigen Dateien zur Konfiguration von sendmail in einer separaten Quelldistribution für Sie extrahiert. Wenn Sie Ihre CD-ROM gemountet haben, müssen Sie die folgenden Schritte ausführen: &prompt.root; cd /cdrom/src &prompt.root; cat scontrib.?? | tar xzf - -C /usr/src contrib/sendmail Keine Panik, das sind nur ein paar hundert Kilobyte. Die Datei README im Verzeichnis cf kann zur grundlegenden Einführung in die &man.m4.1;-Konfiguration dienen. Zur Zustellung über UUCP sind Sie am besten damit beraten, die mailertable-Datenbank zu benutzen. Mit dieser Datenbank ermittelt sendmail mit welchem Protokoll und wohin eine E-Mail zugestellt werden soll. Zunächst müssen Sie Ihre .mc-Datei erstellen. Das Verzeichnis /usr/src/usr.sbin/sendmail/cf/cf ist die Basis für diese Dateien. Sehen Sie sich um, es gibt bereits einige Beispiele. Wenn Sie Ihre Datei foo.mc genannt haben, müssen Sie die folgenden Befehle ausführen, um sie in eine gültige sendmail.cf umzuwandeln: &prompt.root; cd /usr/src/usr.sbin/sendmail/cf/cf &prompt.root; make foo.cf &prompt.root; cp foo.cf /etc/mail/sendmail.cf Eine typische .mc-Datei könnte so aussehen: VERSIONID(`Your version number') OSTYPE(bsd4.4) FEATURE(accept_unresolvable_domains) FEATURE(nocanonify) FEATURE(mailertable, `hash -o /etc/mail/mailertable') define(`UUCP_RELAY', your.uucp.relay) define(`UUCP_MAX_SIZE', 200000) define(`confDONT_PROBE_INTERFACES') MAILER(local) MAILER(smtp) MAILER(uucp) Cw your.alias.host.name Cw youruucpnodename.UUCP Die Einstellungen accept_unresolvable_domains, nocanonify und confDONT_PROBE_INTERFACES werden die Benutzung von DNS bei der Zustellung von Mails verhindern. Die Klausel UUCP_RELAY wird aus seltsamen Gründen benötigt – fragen Sie nicht, warum. Setzen Sie dort einfach den Namen eines Hosts ein, der in der Lage ist, Adressen mit der Pseudodomäne .UUCP zu behandeln; wahrscheinlich werden Sie dort den Relayhost Ihres ISP eintragen. Wenn Sie soweit sind, müssen Sie die Datei /etc/mail/mailertable erzeugen. Hierzu wieder ein typisches Beispiel: # # makemap hash /etc/mail/mailertable.db < /etc/mail/mailertable # . uucp-dom:your.uucp.relay Ein komplexeres Beispiel könnte wie folgt aussehen: # # makemap hash /etc/mail/mailertable.db < /etc/mail/mailertable # horus.interface-business.de uucp-dom:horus .interface-business.de uucp-dom:if-bus interface-business.de uucp-dom:if-bus .heep.sax.de smtp8:%1 horus.UUCP uucp-dom:horus if-bus.UUCP uucp-dom:if-bus . uucp-dom: Die ersten drei Zeilen behandeln spezielle Fälle, in denen an Domänen adressierte E-Mails nicht über die Standard-Route versendet werden sollen, sondern zu einem UUCP-Nachbarn, um den Zustellweg abzukürzen. Die nächsten Zeilen behandeln E-Mails an Rechner in der lokalen Domain. Diese Mails können direkt per SMTP zugestellt werden. Schließlich werden die UUCP-Nachbarn in der Notation mit der Pseudodomäne .UUCP aufgeführt, um die Standardregeln mit uucp-neighbour!recipient zu überschreiben. Die letzte Zeile besteht stets aus einem einzelnen Punkt, der als Ihr Universalgateway in die Welt dient. Alle Knoten hinter dem Schlüsselwort uucp-dom: müssen gültige UUCP-Nachbarn sein, was Sie mit dem Befehl uuname überprüfen können. Als Erinnerung daran, dass diese Datei in eine DBM-Datenbankdatei konvertiert werden muss, bevor sie benutzt werden kann, sollte der Befehl hierzu als Kommentar am Anfang der mailertable plaziert werden. Sie müssen den Befehl jedes Mal ausführen, wenn Sie die mailertable geändert haben. Abschließender Hinweis: Wenn Sie unsicher sind, ob bestimmte Zustellwege funktionieren, erinnern Sie sich an die Option von sendmail. Sie startet sendmail im Adress-Testmodus; geben Sie einfach 3,0, gefolgt von der Adresse, für die Sie den Zustellweg testen möchten, ein. Die letzte Zeile nennt Ihnen den benutzten Mailagenten, den Zielhost, mit dem dieser Agent aufgerufen wird und die (möglicherweise übersetzte) Adresse. Verlassen Sie diesen Modus, indem Sie Ctrl D eingeben. &prompt.user; sendmail -bt ADDRESS TEST MODE (ruleset 3 NOT automatically invoked) Enter <ruleset> <address> > 3,0 foo@example.com canonify input: foo @ example . com ... parse returns: $# uucp-dom $@ your.uucp.relay $: foo < @ example . com . > > ^D Bill Moran Beigetragen von Ausgehende E-Mail über einen Relay versenden In vielen Fällen wollen Sie E-Mail nur über einen Relay verschicken. Zum Beispiel: Sie wollen von Ihrem Arbeitsplatz Programme wie &man.send-pr.1; benutzen. Dazu soll der Relay Ihres ISPs verwendet werden. Ein Server, der E-Mails nicht selbst verarbeitet, soll alle E-Mails zu einem Relay schicken. So ziemlich jeder MTA kann diese Aufgaben erfüllen. Leider ist es oft schwierig, einen vollwertigen MTA so zu konfigurieren, dass er lediglich ausgehende E-Mails weiterleitet. Es ist übertrieben, Programme wie sendmail und postfix nur für diesen Zweck einzusetzen. Weiterhin kann es sein, dass die Bestimmungen Ihres Internetzugangs es verbieten, einen eigenen Mail-Server zu betreiben. Um die hier beschriebenen Anforderungen zu erfüllen, installieren Sie einfach den Port mail/ssmtp. Führen Sie dazu als root die nachstehenden Befehle aus: &prompt.root; cd /usr/ports/mail/ssmtp &prompt.root; make install replace clean Nach der Installation konfigurieren Sie mail/ssmtp mit den folgenden vier Zeilen in /usr/local/etc/ssmtp/ssmtp.conf: root=yourrealemail@example.com mailhub=mail.example.com rewriteDomain=example.com hostname=_HOSTNAME_ Stellen Sie sicher, dass Sie eine gültige E-Mail-Adresse für root verwenden. Geben Sie für mail.example.com den Mail-Relay Ihres ISPs an (einige ISPs nennen den Relay Postausgangsserver oder SMTP-Server). Deaktivieren Sie sendmail indem Sie in /etc/rc.conf sendmail_enable="NONE" angeben. mail/ssmtp verfügt über weitere Optionen. Die Musterkonfiguration in /usr/local/etc/ssmtp oder die Hilfeseite von ssmtp enthalten weitere Beispiele. Wenn Sie ssmtp wie hier beschrieben eingerichtet haben, funktionieren Anwendungen, die E-Mails von Ihrem Rechner verschicken. Sie verstoßen damit auch nicht gegen Bestimmungen Ihres ISPs und laufen nicht in Gefahr, dass Ihr Rechner zum Versenden von Spams missbraucht wird. E-Mail über Einwahl-Verbindungen Wenn Sie eine feste IP-Adresse haben, müssen Sie die Standardeinstellungen wahrscheinlich gar nicht ändern. Stellen Sie Ihren Hostnamen entsprechend Ihrem zugeordneten Internetnamen ein und sendmail übernimmt das Übrige. Wenn Sie eine dynamische IP-Adresse haben und eine PPP-Wählverbindung zum Internet benutzen, besitzen Sie wahrscheinlich eine Mailbox auf dem Mailserver Ihres ISPs. Lassen Sie uns annehmen, die Domäne ihres ISPs sei example.net und Ihr Benutzername user; außerdem nehmen wir an, dass Sie Ihre Maschine bsd.home genannt haben und, dass Ihr ISP ihnen gesagt hat, dass Sie relay.example.net als Mail-Relayhost benutzen können. Um Mails aus Ihrer Mailbox abzuholen, müssen Sie ein gesondertes Programm installieren; fetchmail ist eine gute Wahl, weil es viele verschiedene Protokolle unterstützt. Das Programm können Sie als Paket oder von der Ports-Collection (mail/fetchmail) installieren. Für gewöhnlich wird von Ihrem ISP POP zur Verfügung gestellt. Falls Sie sich dafür entschieden haben, User-PPP zu benutzen, können Sie durch folgenden Eintrag in der Datei /etc/ppp/ppp.linkup Ihre Mails automatisch abholen lassen, wenn eine Verbindung zum Netz aufgebaut wird: MYADDR: !bg su user -c fetchmail Falls Sie (wie unten gezeigt) sendmail benutzen, um Mails an nicht-lokale Benutzer zu versenden, fügen Sie den Befehl !bg su user -c "sendmail -q" nach dem oben gezeigten Eintrag ein. Das veranlasst sendmail, Ihre ausgehenden Mails zu verarbeiten, sobald eine Verbindung zum Internet aufgebaut wird. Nehmen wir an, dass auf bsd.home ein Benutzer user existiert. Erstellen Sie auf bsd.home im Heimatverzeichnis von user die Datei .fetchmailrc: poll example.net protocol pop3 fetchall pass MySecret; Diese Datei sollte für niemandem außer user lesbar sein, weil sie das Passwort MySecret enthält. Um Mails mit dem richtigen from:-Header zu versenden, müssen Sie sendmail mitteilen, dass es user@example.net und nicht user@bsd.home benutzen soll. Eventuell möchten Sie auch, dass sendmail alle Mails über relay.example.net versendet, um eine schnellere Übertragung von Mails zu gewährleisten. Die folgende .mc-Datei sollte ausreichen: VERSIONID(`bsd.home.mc version 1.0') OSTYPE(bsd4.4)dnl FEATURE(nouucp)dnl MAILER(local)dnl MAILER(smtp)dnl Cwlocalhost Cwbsd.home MASQUERADE_AS(`example.net')dnl FEATURE(allmasquerade)dnl FEATURE(masquerade_envelope)dnl FEATURE(nocanonify)dnl FEATURE(nodns)dnl define(`SMART_HOST', `relay.example.net') Dmbsd.home define(`confDOMAIN_NAME',`bsd.home')dnl define(`confDELIVERY_MODE',`deferred')dnl Im vorherigen Abschnitt finden Sie Details dazu, wie Sie aus dieser .mc-Datei eine Datei sendmail.cf erstellen können. Vergessen Sie auch nicht, sendmail neu zu starten, nachdem Sie sendmail.cf verändert haben. James Gorham Geschrieben von SMTP-Authentifizierung Ein Mail-Server, der SMTP-Authentifizierung verwendet, bietet einige Vorteile. Die erforderliche Authentifizierung erhöht die Sicherheit von sendmail und Benutzer, die auf wechselnden entfernten Rechnern arbeiten, können denselben Mail-Server verwenden ohne Ihr Benutzerprogramm jedes Mal neu zu konfigurieren. Installieren Sie den Port security/cyrus-sasl. Der Port verfügt über einige Optionen, die während der Übersetzung festgelegt werden. Das in diesem Abschnitt diskutierte Beispiel verwendet die Option . Editieren Sie nach der Installation von security/cyrus-sasl die Datei /usr/local/lib/sasl/Sendmail.conf (erstellen Sie die Datei, wenn sie nicht existiert) und fügen Sie die folgende Zeile hinzu: pwcheck_method: passwd Zur Authentifizierung eines Benutzers verwendet sendmail dann die passwd-Datenbank von FreeBSD. Damit müssen zum Versenden von E-Mails keine zusätzlichen Accounts und Passwörter angelegt werden. Die Benutzer verwenden dasselbe Passwort zum Anmelden wie zum Verschicken von E-Mails. Fügen Sie jetzt in /etc/make.conf die nachstehenden Zeilen hinzu: SENDMAIL_CFLAGS=-I/usr/local/include/sasl1 -DSASL SENDMAIL_LDFLAGS=-L/usr/local/lib SENDMAIL_LDADD=-lsasl Beim Übersetzen von sendmail werden damit die cyrus-sasl-Bibliotheken benutzt. Stellen Sie daher vor dem Übersetzen von sendmail sicher, dass der Port cyrus-sasl installiert ist. Übersetzen Sie sendmail mit den nachstehenden Kommandos: &prompt.root; cd /usr/src/usr.sbin/sendmail &prompt.root; make cleandir &prompt.root; make obj &prompt.root; make &prompt.root; make install sendmail sollte sich ohne Probleme übersetzen lassen, wenn die Dateien in /usr/src nicht verändert wurden und die benötigten Bibliotheken installiert sind. Nachdem Sie sendmail installiert haben, editieren Sie /etc/mail/freebsd.mc beziehungsweise die verwendete .mc-Datei. Viele Administratoren verwenden die Ausgabe von &man.hostname.1;, um der .mc-Datei einen eindeutigen Namen zu geben. Fügen Sie die folgenden Zeilen in die .mc-Datei ein: dnl set SASL options TRUST_AUTH_MECH(`GSSAPI DIGEST-MD5 CRAM-MD5 LOGIN')dnl define(`confAUTH_MECHANISMS', `GSSAPI DIGEST-MD5 CRAM-MD5 LOGIN')dnl define(`confDEF_AUTH_INFO', `/etc/mail/auth-info')dnl Diese Anweisungen konfigurieren die Methoden, die sendmail zur Authentifizierung verwendet. Lesen Sie die mitgelieferte Dokumentation, wenn Sie eine andere Methode als verwenden wollen. Abschließend rufen Sie &man.make.1; im Verzeichnis /etc/mail auf. Damit wird aus der .mc-Datei eine neue .cf-Datei (zum Beispiel freebsd.cf) erzeugt. Das Kommando make install restart installiert die Datei nach /etc/mail/sendmail.cf und startet sendmail neu. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte /etc/mail/Makefile. Wenn alles funktioniert hat, tragen Sie in Ihrem Mail-Benutzerprogramm das Passwort für die Authentifizierung ein und versenden Sie zum Testen eine E-Mail. Wenn Sie Probleme haben, setzen Sie den von sendmail auf 13 und untersuchen die Fehlermeldungen in /var/log/maillog. Damit die SMTP-Authentifizerung beim Systemstart aktiviert wird, fügen Sie die nachstehenden Zeilen in /etc/rc.conf ein: sasl_pwcheck_enable="YES" sasl_pwcheck_program="/usr/local/sbin/pwcheck" Weitere Information erhalten Sie im WWW auf der Webseite von sendmail. Marc Silver Beigetragen von E-Mail-Programme Mail-User-Agents E-Mail-Programme Anwendungen, die E-Mails versenden und empfangen, werden als E-Mail-Programme oder Mail-User-Agents (MUA) bezeichnet. Mit der Entwicklung und Ausbreitung von E-Mail wachsen auch die E-Mail-Programme und bieten Benutzern mehr Funktionen und höhere Flexibilität. Unter &os; laufen zahlreiche E-Mail-Programme, die Sie alle mit der &os; Ports Collection installieren können. Sie können wählen zwischen Programmen mit grafischer Benutzeroberfläche, wie evolution oder balsa, konsolenorientierten Programmen wie mutt, pine oder mail, oder auch Programmen mit Web-Schnittstellen, die von einigen großen Institutionen benutzt werden. mail Das standardmäßig unter &os; installierte E-Mail-Programm ist &man.mail.1;. Das Programm ist konsolenorientiert und enthält alle Funktionen, die zum Versand und Empfang textbasierter E-Mails erforderlich sind. Allerdings lassen sich Anhänge mit mail nur schwer bearbeiten und kann mail kann nur auf lokale Postfächer zugreifen. mail kann nicht direkt auf POP- oder IMAP-Server zugreifen. Entfernte Postfächer können aber mit einer Anwendung wie fetchmail in die lokale Datei mbox geladen werden. fetchmail wird später in diesem Kapitel besprochen (). Um E-Mails zu versenden oder zu empfangen, starten Sie einfach mail wie im nachstehenden Beispiel: &prompt.user; mail Das Werkzeug mail liest automatisch den Inhalt des Benutzer-Postfachs im Verzeichnis /var/mail. Sollte das Postfach leer sein, beendet sich mail mit der Nachricht, dass keine E-Mails vorhanden sind. Wenn das Postfach gelesen wurde, wird die Benutzeroberfläche gestartet und eine Liste der E-Mails angezeigt. Die E-Mails werden automatisch nummeriert wie im folgenden Beispiel gezeigt: Mail version 8.1 6/6/93. Type ? for help. "/var/mail/marcs": 3 messages 3 new >N 1 root@localhost Mon Mar 8 14:05 14/510 "test" N 2 root@localhost Mon Mar 8 14:05 14/509 "user account" N 3 root@localhost Mon Mar 8 14:05 14/509 "sample" Einzelne Nachrichten können Sie jetzt mit dem mail-Kommando t gefolgt von der Nummer der Nachricht lesen. Im nachstehenden Beispiel lesen wir die erste E-Mail: & t 1 Message 1: From root@localhost Mon Mar 8 14:05:52 2004 X-Original-To: marcs@localhost Delivered-To: marcs@localhost To: marcs@localhost Subject: test Date: Mon, 8 Mar 2004 14:05:52 +0200 (SAST) From: root@localhost (Charlie Root) Das ist eine Test-Nachricht. Antworte bitte! Die Taste t zeigt die Nachricht zusammen mit dem vollständigen Nachrichtenkopf an. Wenn Sie die Liste der E-Mails erneut sehen wollen, drücken Sie die Taste h. Um auf eine E-Mail zu antworten, benutzen Sie im Programm mail entweder die Taste R oder die Taste r. Mit der Taste R weisen Sie mail an, dem Versender der Nachricht zu antworten. Mit der Taste r antworten Sie nicht nur dem Versender sondern auch allen Empfängern der Nachricht. Sie können zusammen mit diesen Kommandos eine Zahl angeben, um die E-Mail, auf die Sie antworten wollen, auszusuchen. Wenn Sie den Befehl abgesetzt haben, schreiben Sie Ihre Antwort und beenden die Eingabe mit einem einzelnen Punkt (.) auf einer neuen Zeile. Den Vorgang zeigt das nachstehende Beispiel: & R 1 To: root@localhost Subject: Re: test Danke, ich habe deine E-Mail erhalten. . EOT Neue E-Mails können Sie mit der Taste m verschicken. Geben Sie dabei die E-Mail-Adresse des Empfängers an. Sie können auch mehrere durch Kommata (,) getrennte Empfänger angeben. Geben Sie dann den Betreff (subject) der Nachricht gefolgt von der Nachricht selbst ein. Schließen Sie die Nachricht mit einem einzelnen Punkt (.) auf einer neuen Zeile ab. & mail root@localhost Subject: Ich habe die E-Mails im Griff! Jetzt kann ich E-Mails versenden und empfangen ... :) . EOT Die Taste ? zeigt zu jeder Zeit einen Hilfetext an. Wenn Sie weitere Hilfe benötigen, lesen Sie bitte die Hilfeseite &man.mail.1;. Wie vorhin gesagt, wurde das Programm &man.mail.1; nicht für den Umgang mit Anhängen entworfen und kann daher sehr schlecht mit Anhängen umgehen. Neuere MUAs wie mutt gehen wesentlich besser mit Anhängen um. Sollten Sie dennoch das mail-Kommando benutzen wollen, werden Sie den Port converters/mpack sehr zu schätzen wissen. mutt mutt ist ein schlankes aber sehr leistungsfähiges E-Mail-Programm mit hervorrangenden Funktionen, unter anderem: mutt kann den Verlauf einer Diskussion (threading) darstellen. Durch die Integration von PGP können E-Mails signiert und verschlüsselt werden. MIME wird unterstützt. Postfächer können im Maildir-Format gespeichert werden. mutt lässt sich im höchsten Maße an lokale Bedürfnisse anpassen. Wegen des Funktionsumfangs ist mutt eins der ausgefeiltesten E-Mail-Programme. Mehr über mutt erfahren Sie auf der Seite . Der Port mail/mutt enthält die Produktionsversion von mutt, die aktuelle Entwicklerversion befindet sich im Port mail/mutt-devel. Wenn mutt installiert ist, wird das Programm mit dem nachstehenden Kommando gestartet: &prompt.user; mutt mutt liest automatisch den Inhalt des Benutzer-Postfachs im Verzeichnis /var/mail. Wenn E-Mails vorhanden sind, werden diese dargestellt. Sind keine E-Mails vorhanden, wartet mutt auf Benutzereingaben. Das folgende Beispiel zeigt, wie mutt eine Nachrichten-Liste darstellt: Wenn Sie eine Nachricht lesen wollen, wählen Sie die Nachricht einfach mit den Pfeiltasten aus und drücken Enter. mutt zeigt E-Mails wie folgt an: Wenn Sie auf eine E-Mail antworten, können Sie, wie in &man.mail.1;, aussuchen, ob Sie nur dem Versender oder auch allen Empfängern antworten wollen. Wenn Sie nur dem Versender antworten wollen, drücken Sie die Taste r. Wenn sie dem Versender und allen Empfängern antworten wollen, drücken Sie die Taste g. Zum Erstellen oder zum Beantworten von E-Mails ruft mutt den Editor &man.vi.1; auf. Wenn Sie den von mutt verwendeten Editor ändern möchten, erstellen oder editieren Sie in Ihrem Heimatverzeichnis die Datei .muttrc. Den Editor können Sie in .muttrc mit der Variablen editor festlegen. Drücken Sie die Taste m, wenn Sie eine neue Nachricht verfassen wollen. Nachdem Sie einen Betreff (subject) eingegeben haben, startet mutt den Editor &man.vi.1; und Sie können die Nachricht eingeben. Wenn Sie fertig sind, speichern Sie die Nachricht und verlassen den Editor. mutt wird dann wieder aktiv und zeigt eine Zusammenfassung der zu sendenden Nachricht an. Drücken Sie y, um die E-Mail zu versenden. Der nachstehende Bildschirmabzug zeigt die Zusammenfassung der E-Mail: mutt verfügt über eine umfangreiche Hilfestellung. Aus fast jedem Menü können Sie Hilfeseiten mit der Taste ? aufrufen. In der oberen Statuszeile werden zudem die verfügbaren Tastenkombinationen angezeigt. pine pine wendet sich an Anfänger bietet aber ebenfalls einige Funktionen für Profis. In der Vergangenheit wurden in pine mehrere Schwachstellen gefunden. Die Schwachstellen gestatteten entfernten Benutzern, durch das Versenden einer besonders verfassten E-Mail, Programme auf dem lokalen System laufen zu lassen. Alle bekannten Schwachstellen sind beseitigt worden, doch wird im Quellcode von pine ein sehr riskanter Programmierstil verwendet, sodass der &os;-Security-Officer von weiteren unbekannten Schwachstellen ausgeht. Sie installieren pine auf eigene Verantwortung! Der Port mail/pine4 enthält die aktuelle Version von pine. Nach der Installation können Sie pine mit dem nachstehenden Kommando starten: &prompt.user; pine Wenn Sie pine das erste Mal starten, zeigt das Programm eine Seite mit einer kurzen Einführung an. Um die pine-Benutzer zu zählen, bitten die Entwickler auf dieser Seite um eine anonyme E-Mail. Sie können diese anonyme E-Mail senden, indem Sie Enter drücken oder den Begrüßungsbildschirm mit der Taste E verlassen, ohne die anonyme E-Mail zu senden. Der Begrüßungsbildschirm sieht wie folgt aus: Nach dem Begrüßungsbildschirm wird das Hauptmenü dargestellt, das sich leicht mit den Pfeiltasten bedienen lässt. Mit Tastenkombinationen können Sie aus dem Hauptmenü neue E-Mails erstellen, Postfächer anzeigen und auch das Adressbuch verwalten. Unterhalb des Menüs werden die Tastenkombinationen für die verfügbaren Aktionen angezeigt. In der Voreinstellung öffnet pine das Verzeichnis inbox. Die Taste I oder der Menüpunkt MESSAGE INDEX führt zu einer Nachrichten-Liste: Die Liste zeigt die Nachrichten im Arbeitsverzeichnis. Sie können Nachrichten mit den Pfeiltasten markieren. Wenn Sie eine Nachricht lesen wollen, drücken Sie Enter. Im nächsten Bildschirmabzug sehen Sie, wie pine eine Nachricht darstellt. Die unteren Bildschirmzeilen zeigen die verfügbaren Tastenkombinationen. Mit der Taste r können Sie zum Beispiel auf die gerade angezeigte Nachricht antworten. Zum Antworten auf eine E-Mail wird in pine der Editor pico, der mit installiert wird, benutzt. pico ist leicht zu bedienen und gerade für Anfänger besser geeignet als &man.vi.1; oder &man.mail.1;. Die Antwort wird mit der Tastenkombination Ctrl X versendet. Vor dem Versand bittet pine noch um eine Bestätigung. Über den Menüpunkt SETUP des Hauptmenüs können Sie pine an Ihre Bedürfnisse anpassen. Erläuterungen dazu finden Sie auf der Seite . Marc Silver Beigetragen von E-Mails mit fetchmail abholen fetchmail fetchmail ist ein vollwertiger IMAP- und POP-Client. Mit fetchmail können Benutzer E-Mails von entfernten IMAP- und POP-Servern in leichter zugängliche lokale Postfächer laden. fetchmail wird aus dem Port mail/fetchmail installiert. Das Programm bietet unter anderem folgende Funktionen: fetchmail beherrscht die Protokolle POP3, APOP, KPOP, IMAP, ETRN und ODMR. E-Mails können mit SMTP weiterverarbeitet werden. Dadurch ist garantiert, dass Filter, Weiterleitungen und Aliase weiterhin funktionieren. Das Programm kann als Dienst laufen und periodisch neue Nachrichten abrufen. fetchmail kann mehrere Postfächer abfragen und je nach Konfiguration die E-Mails an verschiedene lokale Benutzer zustellen. Wegen des Funktionsumfangs von fetchmail können hier nur grundlegende Funktionen beschrieben werden. fetchmail benötigt die Konfigurationsdatei .fetchmailrc. In dieser Datei werden Informationen über Server wie auch Benutzerdaten und Passwörter hinterlegt. Wegen des kritischen Inhalts von .fetchmailrc sollte die Datei nur lesbar für den Benutzer sein: &prompt.user; chmod 600 .fetchmailrc Die folgende .fetchmailrc zeigt, wie das Postfach eines einzelnen Benutzers mit POP heruntergeladen wird. fetchmail wird angewiesen, eine Verbindung zu example.com herzustellen und sich dort als Benutzer joesoap mit dem Passwort XXX anzumelden. Das Beispiel setzt voraus, dass es der Benutzer joesoap auch auf dem lokalen System existiert. poll example.com protocol pop3 username "joesoap" password "XXX" Im folgenden Beispiel werden mehrere POP- und IMAP-Server benutzt. Wo notwendig, werden E-Mails auf andere lokale Konten umgeleitet: poll example.com proto pop3: user "joesoap", with password "XXX", is "jsoap" here; user "andrea", with password "XXXX"; poll example2.net proto imap: user "john", with password "XXXXX", is "myth" here; Sie können fetchmail als Dienst starten. Verwenden Sie dazu die Kommandozeilenoption gefolgt von einer Zeitspanne in Sekunden, die angibt, wie oft die Server aus der Datei .fetchmailrc abgefragt werden sollen. Mit dem nachstehenden Befehl fragt fetchmail die Server alle 60 Sekunden ab: &prompt.user; fetchmail -d 60 Mehr über fetchmail erfahren Sie auf der Seite . Marc Silver Beigetragen von E-Mails mit procmail filtern procmail Mit procmail lässt sich eingehende E-Mail sehr gut filtern. Benutzer können Regeln für eingehende E-Mails definieren, die E-Mails zu anderen Postfächern oder anderen E-Mail-Adressen umleiten. procmail befindet sich im Port mail/procmail. procmail kann leicht in die meisten MTAs integriert werden. Lesen Sie dazu bitte die Dokumentation des verwendeten MTAs. Alternativ kann procmail in das E-Mail-System eingebunden werden, indem die nachstehende Zeile in die Datei .forward im Heimatverzeichnis eines Benutzers eingefügt wird: "|exec /usr/local/bin/procmail || exit 75" Im Folgenden zeigen wir einige einfache procmail-Regeln und beschreiben kurz den Zweck der Zweck der Regeln. Die Regeln müssen in die Datei .procmailrc im Heimatverzeichnis des Benutzers eingefügt werden. Den Großteil dieser Regeln finden Sie auch in der Hilfeseite &man.procmailex.5;. Alle E-Mail von user@example.com an die externe Adresse goodmail@example2.com weiterleiten: :0 * ^From.*user@example.com ! goodmail@example2.com Alle Nachrichten, die kürzer als 1000 Bytes sind, an goodmail@example2.com weiterleiten: :0 * < 1000 ! goodmail@example2.com Jede E-Mail, die an alternate@example.com geschickt wurde, im Postfach alternate speichern: :0 * ^TOalternate@example.com alternate Jede E-Mail, die im Betreff Spam enthält, nach /dev/null schieben: :0 ^Subject:.*Spam /dev/null Zuletzt ein nützliches Rezept, das eingehende E-Mails von den &os;.org-Mailinglisten in ein separates Postfach für jede Liste einsortiert: :0 * ^Sender:.owner-freebsd-\/[^@]+@FreeBSD.ORG { LISTNAME=${MATCH} :0 * LISTNAME??^\/[^@]+ FreeBSD-${MATCH} }